Schreibwerkstatt
IV. Wandlungen
Eine geschenkte Stunde | ich fliege auf einem Teppich | aus weißen Sternchen | und gelben Sonnen gewebt | ins Mondsteinblau | unter mir ein Meer von Grün | der Wind zaubert Wellen hinein | mal hell mal dunkel | schimmert ein Smaragd
III. Lebenswege
Im Krankenhaus | Schon einige Male | diesen Berg bezwungen | abgerutscht und | hochgezogen | mit der Kraft am Ende | und | doch weiter gestiegen | mit Zittern auf dem | Gipfel gestanden | und doch den Berg besiegt | mit Angst hinunter ins Tal geschaut | und dennoch immer wieder den Absturz überlebt
II. Liebeserklärungen
Der schwarze Schreibtisch meines Vaters | Er hatte Jahrzehnte im elterlichen Wohnzimmer immer an derselben Stelle gestanden, gleich rechts, wenn man zur Tür hineinkam. Niemals wurde er verrückt oder an einen anderen Platz gestellt. Wie ein Denkmal stand er dort, solange ich zurückdenken kann.
I. Sehnsuchtswege
Meine Sehnsucht hat viele Farben Sie besteht aus den Regenbogenfarben Zusammengesetzt aus vielen kleinen traurigen Tränen In ihnen spiegelt sich das Licht wird gebrochen Gefühle werden hinweg getragen Von der Leichtigkeit des Seins Wo bin ich? Wo will ich hin? Mir...
V. Sehnsucht
Frühling
O, wie sehr sehne ich mich – zu blühen, zu sprießen, auszuschlagen – meine Kraft, meine Lebendigkeit zu zeigen. Denn ich weiß doch so sehr, dass schon alles DA ist. Ja, einfach DA-sein, mit allem, was mich ausmacht.
IV. Hoffnung
Die Hoffnung trägt mich jeden Tag, da wo ich verunsichert bin, da wo die Gefühle schmerzen. Hoffnung zieht mich, treibt mich, trägt mich, hält mir stets das Bild des ersehnten Zieles vor Augen.
III. Im Licht
Augenblick | Manchmal steigt der Augenblick | mit der Wintersonne auf – Frühlingsbote in der Nacht. | Manchmal schaut der Augenblick | mich aus hellen Sternen an – offenbart mir sein Geheimnis.
II. Im Sturm
Blamage!
Wie liebten wir es doch, wenn der Ball lief und schließlich im Tor landete. Das war unser
ein und alles. Dennoch mussten wir denkwürdige Niederlagen hinnehmen. So spielten wir einmal als Klassenmannschaft gegen eine semi-professionelle Vereinsmannschaft.
I. Du mein tieftiefes Leben
Ich schreibe, weil… | es ein Ventil für mich ist, | wenn du, liebes Leben, nicht zu verstehen bist. | Ich schreibe, weil … | es mir Freude macht – | wie oft schon haben meine Gedichte gelacht!
V. Heil werden
Lass alles so sein wie es ist, | den Atem, andere Menschen, | die Welt und auch dich selbst, | spüre in dich hinein, | fühle alles Heile und alles Wunde, | freu dich über das, was heil ist | oder heil geworden ist
IV. In Beziehung
Sanft | anschmiegsam warm | dunkelrot licht stark | betörend leicht tief gehend luftig | Verliebt sein | Du | vergehst so | schnell ich spüre | Dich nicht | wenn ich Dich | festhalten will entfliehst | Du
III. Natur – Erleben
Morgens abends nachts | Morgens höre ich dem beginnenden Tag zu. | Aus der Stille vernehme ich in einem Moment Vogelgezwitscher, | und spüre: Du bist da, das Leben begegnet mir jeden Tag neu